Betreff: Re: Pimp my ride, Chronologie
Also, die Abholung des Autos verlief echt anstrengend: Ich hatte extra einen Urlaubstag. Gleich um 8h steh ich in der Zulassungsstelle um einerseits den stillgelegte Mazda zu aktivieren und andererseits den Opel mit Wechselkennzeichen dazu zu melden. Nach 30min war es geschafft und ich fahr ins Bgld. (natürlich über die Landstrasse, habe ja kein Autobahn-pickerl).
Unten angekommen hole ich das Auto von Onkel He. zu den Schwiegereltern. 100m fährt er super, dann stottert er und nimmt kein Gas an. Dann ist es ganz aus. Ich komme grad noch zu den Schwiegereltern. Allzu oft starten geht auch nicht, weil die Batterie (fast) im Eimer ist. Die Tankuhr ist ganz unten - also: Tank wahrscheinlich leer. Der Schwiegervater ist so nett und holt 5 Liter von der Tankstelle, obwohl er es schon sehr eilig hatte. Rein damit und trotzdem geht nix. Er muß weg und im Weggehen ruft er noch einen Freund an, der pensionierter Automechaniker ist. Der war sofort da und checkte ob Sprit aus der Benzinpumpe kommt. Alles ok. Dann baut er den Luftfilter ab. Starten. Läuft kurz und krepiert wieder. Verdacht: Dreck aus dem leeren Tank in den Vergaser gesaugt. Startversuche gehen natürlich nur mehr mit Starthilfekabel (habe ich sogar eigene!). Er holt von sich daheim einen "Startpilot" (hoch entzündliches Spray), das er in den Vergaser spritzt. Karre startet und läuft unruhig.
Gemeinsam zur Tankstelle gefahren (dort kann man nur mit Tankschlüssel tanken, den ich nicht habe). Karre krepiert wieder. Um 20 Euro getankt. Starten bringt nix. Wieder mit Startpilot und Starthilfekabel. Karre läuft, sogar recht ruhig. 2 Kilometer Probefahrt. Karre läuft. Verabschiede mich, fahre Richtung Wien (Landstrasse natürlich).
Karre stottert manchmal. Jedes Stottern verursacht heftige Schweissausbrüche. Selbst wenn er wieder anspringen würde ist die Batterie ja leergezuzelt. Und ich muss schon soooo dringend pinkeln. Ich traue mich natürlich nicht stehenbleiben. Das Auto ist unpackbar laut. Bei 90km/h meint man, das Ding hebt ab. Mehr als 100 habe ich mich echt nicht getraut. Man hört irre viele mechanische Geräusche, die man nicht kennt, allein nur beim Schalten. Beim Schaltknüppel kann man auf die Strasse schauen, weil der Gummibalg gerissen ist. Wenn es regnet spritzt es sicher ins Aug, denk ich mir. Ein Radio brauch ich gar nicht einbauen, zumindest nicht für Fahrten über 50km/h (oder es ist eine sehr laute Anlage und man wird sofort taub). Ich suchte nach einem Wort wie ich mich fühle: Nicht wie ein Autofahrer, sondern wie ein MASCHINIST. Ja, das trifft es. Ein Maschinist. Unglaublich, dass das vor 30 Jahren Stand der Technik war. Die Lenkung hat ein Spiel, das glaubt man nicht. Und das Ding schwimmt wie ein Boot.
Irgendwo nach Bruck pinkel ich mich fast an. Ich denk mir: bleib ganz vorsichtig stehen, vielleicht läuft er ja im Standgas weiter und falls nicht müßte die Batterie ja für 1-2 Startversuche wieder geladen sein. Also gaaaanz vorsichtig rechts ran …… und: abgewürgt! MEINE SCHULD, nicht seine! Aber egal in meinem Zustand knapp vor dem Platzen der Blase war echt alles wurscht. Nach Entleerung wieder rein und gestartet. Kein Problem, war sofort da!
Weiter nach Wien. Sperre der Simmeringer! Rein in die Leberberg Siedlung und: Karre krepiert wieder! Ohne vorher groß zu stottern. Startet nicht! Tank leer? Es waren mind. 22 Liter drin (5+17). Das KANN NICHT nach 90km aufgebraucht sein. Also ausgestiegen und zum nächsten Parkplatz geschoben. Habe Hunger (ca. 14:30!), bin verzweifelt. Wer mich kennt, weiss was Hunger bei mir bedeutet! Warte 15min. Rufe Frau an. Starte und Karre läuft! YES! 300 Meter und Karre krepiert erneut! Es beginnt zu Regnen. Aussteigen schieben bis zum nächsten Parkplatz.
Rufe ÖAMTC an und gehe in ein Wirtshaus. Muss nämlich schon wieder pinkeln. Am halben Weg, gleich wieder zurück, denn ich habe alle erdenklichen Dokumente im Auto gelassen (z.B. beide Typenscheine,…). Nimm das Zeug raus, sperre ab (Beifahrerseite nur von innen, Heckklappe geht gar nicht - super, habe ein neues Bücherregal drin, das ich bei dieser Gelegenheit nach Wien transportiere). Im Wirtshaus überlege ich, ob ich was essen soll, aber ich entscheide mir nur was zu trinken. Eh besser, weil der ÖAMTC hat schon nach 10min angerufen, dass er in 5min da sei. Super! Der Typ befiehlt mir anzustarten und Karre läuft. Toll! Der Typ reinigt den Unterbrecherkontakt und empfiehlt mir diesen und den Kondensator zu erneuern.
Erleichtert (muss mein Auto doch nicht unversperrt am Leberberg stehen lassen), aber mit viel Bauchweh fahr ich weiter und komm bis heim. Dort fresse was reinpaßt, denn meine liebe Frau hat inzwischen volles Rohr aufgekocht.
Was ist also zu tun:
- mit dem Onkel Ha. reden, was er bereits erneuert hat, denn der mußte kurzfristig auf Kur und ist war nicht mehr erreichbar. Daher weiss ich gar nicht was er genau gemacht hat. Mein Schwager meinte, dass der Unterbrecherkontakt eh sehr schön aussieht und der Kondensator wurscht sei. Entweder geht er oder nicht (dann tauschen! jetzt geht er offensichtlich). Mein Schwager empfahl aber die Zündkabel zu tauschen, weil die von niedriger Qualität sind (gesteckt/geschraubt statt verschweisst).
- Beobachten, ob er weiterhin leicht unruhig rennt, das tut er nämlich derzeit, vielleicht hilft ja schon, dass er mit frischem Sprit vollgetankt wurde (BP Ultimate). Darauf vertrauen, dass er jetzt aber grundsätzlich geht.
- Bei Opel nachfragen, ob er Blei-Ersatz-Additive braucht (Mail habe ich schon geschickt)
- Die Cockpit-Elektrik spinnt (Anzeige Motortemperatur, Tankuhr, Gebläse, Tachobeleuchtung gehen nicht, Sicherungen sind aber alle ok). Stromanschluß Radio führt nur Strom, wenn die Zündung aus ist (quasi ein verkehrtes Zündungsplus)!?!?
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mal editiert, das letzte Mal am 01.03.2010, 10:55 von Pimper.